Link Startseite | EB Plus · ARGE Energieberatung & Umweltbildung

ARGE Energieberatung & Umweltbildung

Über uns / Kontakt Energiearmut & interkulturelle Arbeit

Soziale, muttersprachliche Energieberatung

Als Neuheit in der Energieberatung und als Antwort auf das Problem, dass besonders viele Menschen mit Flucht-, bzw. Migrationshintergrund von Energiearmut betroffen sind, bildet EB Plus Menschen aus verschiedenen Communities in Fragen rund um das Thema „Energiesparen“ fort. Inzwischen bieten wir – unserem Wissen nach einmalig in Österreich – auch muttersprachliche Beratungen in Arabisch und Farsi an.

Energiearmut in migrantischen Communities

Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es wenig erschwinglichen Wohnraum. Leistbare Wohnungen haben oft nur befristete Mietverträge, sind schlecht gedämmt und nicht selten von Schimmelbefall betroffen. In vielen Haushalten werden ineffiziente Heiz- und Haushaltsgeräte (z.B. Elektroheizungen, veraltete oder defekte Kühlschränke, Waschmaschinen etc.) verwendet, weil energiesparende Geräte nicht finanziert werden können. Zudem sind gerade Menschen aus anderen Kulturkreisen – die besonders häufig von Energiearmut betroffen sind – die Kosten für Energie und Wasser kaum bekannt. Existierendes Informationsmaterial anderer Anbieter ist meist in „Technikdeutsch“ verfasst, das sogar viele MuttersprachlerInnen kaum verstehen.

Viele Menschen wohnen erstmals selbständig in einem neuen Kulturkreis und sind mit technischen Fragen wie Heizungsregelung, Wartungs- und Renovierungsmaßnahmen oder mit der Anschaffung und dem effzientem Betrieb von Geräten überfordert. (Nutzungs-)Fehler treten allerdings meist erst bei der ersten überhöhten Energie-Jahresabrechnung oder dem Auftreten von Schäden an Geräten bzw. der Wohnung (z.B. Schimmelbefall) zu Tage. Die Folgen sind dann vielfach Zahlungsaufforderungen, die ebenfalls nicht verstanden und nicht beglichen werden können. Dies führt oft in die „Schuldenfalle“.

Bestehende Angebote, die geflüchtete Menschen in Fragen des Wohnens unterstützen, beschränken sich meist auf die Wohnungssuche bzw. die Vermittlung von Start- oder Übergangswohnungen sowie finanzielle und rechtliche Hilfen. Scham, Überforderung oder Unwissenheit der Betroffenen führen jedoch nicht selten zum Wegschauen bei Rechnungen und Mahnungen. Dies wird dann fälschlicherweise von der Umgebung als Desinteresse und Verantwortungslosigkeit interpretiert. Die Betroffenen scheuen sich davor, unbekannten Menschen ihre Lebenssituation offen legen zu müssen. Neben sprachlichen Barrieren werden unbekannte BeraterInnen oft mit staatlichen Institutionen in Verbindung gebracht. Damit geht die Unsicherheit einher, dass ihr Besuch eine Art „Kontrolle“ mit sich bringt und sie lieber nicht in die eigene Wohnung gebeten werden.

Muttersprachliche Beratungen, wie sie von EB Plus angeboten werden, sind aber nicht nur wichtig weil BeraterInnen aus dem eigenen Kulturkreis einfacher akzeptiert werden. Hier ist ein möglicher Einwand, dass dies die Bildung von Parallelgesellschaften und sprachlich und kulturell abgeschotteten Communities fördert. Darauf ist zweierlei zu antworten: Erstens wirken unsere muttersprachlichen Beraterinnen dem gezielt entgegen. Es handelt sich um Frauen (die natürlich auch muslimische Männer beraten), welche den Kontakt zu österreichischen Institutionen anregen, fördern und begleiten. Zweitens ist das Erlernen der deutschen Sprache eine für viele Menschen eine schwere und lange Aufgabe. Der Energieanbieter wartet aber nicht, bis ein Satz wie „...anderenfalls sehen wir uns gezwungen, Ihren Vorgang unserem Inkassobüro zu übergeben...“ verstanden wird. Hier setzen wir an mit unserem österreichweit einzigartigen Angebot von Energieberatungen auf Arabisch und Farsi. Zusätzlich beraten wir auch auf Englisch und organisieren Übersetzungen für Somali und Russisch.